x-alps 2019
GCE-Delegation wartet am Titlis auf Ädu Keller
Zu fünft pilgert eine Delegation GCE-ler am 24. Juni zum Titlis, um dort Ädu Keller anzufeuern. Leider ist es schon Montag, sonntags wären es wohl noch deutlich mehr Fans gewesen.
Die Delegation bestehend aus Rolf Z., Fritz H., Pesche S., Adi B. und Thomas U. hat die Gleitschirmausrüstung mit dabei, wollen doch alle den Titlis aus ihrer Sicht 'erstbefliegen', obwohl die 1. Priorität natürlich schon dem Treffen mit Ädu gilt.
Ich schreibe bewusst Treffen, denn Mitmarschieren angesichts der Topografie, des vielen Schnees und der unterschiedlichen Ausdauerfähigkeiten wäre eine schlichte Illusion, auch wenn wir noch nicht 9 Tage x-alps in den Knochen haben...
Und so sitzen wir ab Mittag bei bestem Wetter im T-Shirt und teilweise ins Shorts auf 3000m, geniessen die spektakuläre Aussicht, schiessen zudem Fotos bei der Signaturtafel, kontrollieren immer wieder per Internet-Livetracking, wo unser Clubkollege gegenwärtig ist und verbringen erlebnisreiche Stunden. Weil wir erleben, wie mit Helmut Schrempf, AUT 3, der erst zweite Pilot es schafft, oben am Titlis reinzulanden, wenn man von Evgenii Griaznov absieht, dem Russen, der etwa auf 2800 Metern Höhe reingelandet und dann hochmarschiert ist.
Ein unglaubliches Spektakel, das Helmut Schrempf da liefert, denn er kämpft an diesem super-stabilen Tag während Stunden darum, von der Südseite her aufzusoaren. Praktisch unbeachtet von den Hundertschaften asiatischer Touristen, die sich ebenfalls auf dem Titlis aufhalten. Dafür freut er sich umso mehr über unsere Glückwünsche und unsere Hilfe beim spektakulär-anspruchsvollen Start über die Südseite hinaus, dem selben Ort wie ihn Chrigel Maurer und andere schon benutzt haben. Von RedBull ist im Übrigen niemand anwesend....
Wie wir von weit oben beobachten können, landet Ädu etwa um 15:00h beim Trübsee auf 1800 Metern, immerhin 800 Meter höher als der Talgrund. Aber es bleiben 1200 Höhenmeter hoch bis zur Signaturtafel. Wir schätzen, dass er dafür etwa 3 Stunden brauchen wird. Das bestätigt uns Ädus Supporter Mich, den wir inzwischen auch auf dem Gipfel getroffen haben, weil Ädus Beine nach hunderten von marschierten Kilometern und tausenden von überwundenen Höhenmetern ja nun wirklich nicht mehr die frischesten seien. Aber um 18:00h fährt die letzte Gondel runter, das wird wohl leider nix mit dem Treffen. So begeben wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Startplatz, denn unterdessen überwiegt der südwestliche Wind-Einfluss am Titlis, der aber eigentlich optimal gegen NW ausgerichtet wäre. Und über diesen wahnwitzigen Südstartplatz raus gegen Innertkrichen fliegen wollen wir definitiv nicht!
Ein Premieren-Flug vom Titlis gelingt letztlich nur Adi und weiter unten startend Rolf, die anderen fahren wieder per Gondel runter, aber nicht ohne vorher dem kroatischen und dem amerikanischen x-alps-Teilnehmer, USA 3, tüchtig Hilfe zu leisten. Ziemlich genau um halb sechs streben wir der Station zu und verpassen dabei Ädu vielleicht um 5 Minuten, weil der Wahnsinnskerl in 2.5 Stunden mehr oder weniger hochgerannt ist!
Spätabends lassen wir den ereignisreichen Tag in Hergiswil auf einer Restaurantterrasse bei feinem Essen und einheimischem Orangen(!)most Revue passieren. Titlis, wir kommen wieder, die Aussicht und ein langer Flug über 2000 Höhenmeter lohnen sich auf jeden Fall.
Thomas Uhlmann